DE: 3D-Druck in Technik und Medizin
EN: 3D Printing in Engineering and Medical Practice
Wykłady/Vorträge/Lectures
Zwei besondere Vorträge von Sarah Nistler (TU Wien) als Teil des Begleitprogramms des Wissenschaftsfestivals in Bydgoszcz!
3D-Druck in der Praxis: Etablierte Lösungen für Technik und Medizin
Die additive Fertigung, besser bekannt als 3D-Druck, hat sich zu einer revolutionären Technologie entwickelt, bei der Objekte schichtweise aus digitalen Modellen hergestellt werden. Im Gegensatz zu traditionellen Fertigungsmethoden ermöglicht die additive Fertigung die präzise, effiziente und individuelle Produktion hochkomplexer Strukturen. Diese neue Gestaltungsfreiheit hat dazu geführt, dass sich der 3D-Druck in zahlreichen Branchen etabliert hat – insbesondere in der Medizintechnik, wo er schon heute bedeutende Anwendungen findet und auch künftig eine Schlüsselrolle spielen wird.An der Technischen Universität Wien (TU Wien) arbeitet die Forschungsgruppe für 3D-Druck und Additive Fertigungstechnologien unter der Leitung von Prof. Jürgen Stampfl bereits seit über zehn Jahren intensiv an der Weiterentwicklung von Verfahren auf Basis der Photopolymerisation. Dieser Ansatz nutzt Licht, um flüssige Photopolymere auszuhärten und schichtweise zu einem Objekt aufzubauen. Der Prozess zeichnet sich durch seine hohe Präzision, feine Auflösung und die breite Materialvielfalt aus, die verarbeitet werden kann. Diese technologischen Fortschritte haben bereits mehrere erfolgreiche Spin-Offs hervorgebracht, die weltweit Anerkennung finden.Ein besonders großes Potenzial bietet die additive Fertigung in der personalisierten Medizin, etwa bei der Herstellung maßgeschneiderter Implantate, Prothesen und Medikamente. Diese können individuell an die Anatomie und spezifischen Bedürfnisse eines Patienten angepasst werden, was die Erfolgsquote von Behandlungen erhöht und die Genesungszeit verkürzt. Ein weiterer Vorteil ist die Vielzahl der einsetzbaren Materialien, darunter biokompatible Polymere, Biokeramiken und Metalllegierungen. Bereits heute werden Zahnprothesen aus Keramik, Implantate aus Metall oder Keramik sowie Zahnschienen aus Polymeren erfolgreich additiv hergestellt und verwendet. 3D-Druck ist bereits Teil der medizinischen Welt und wird sich in Zukunft weiter etablieren. 18.02.2025 (Di.), 14:00 Uhr
Fakultät für Mechatronik
Kazimierz-Wielki-Universität in Bydgoszcz
ul. Kopernika 1, Bydgoszcz
Auf Englisch
Eintritt frei
Additive Fertigung in Technik und Medizin
Additive Fertigung (AF) hat sich weit über ihre Ursprünge als Nischentechnologie entwickelt. Viele AF – Unternehmen haben sich erfolgreich auf dem Markt etabliert und wachsen weiter. Die Fähigkeit der additiven Fertigung, präzise, maßgeschneiderte und effiziente Produktion komplexer Strukturen zu ermöglichen, hat Türen in verschiedenen Industrien geöffnet. Besonders die personalisierte Medizin hat stark von der Nachfrage nach patientenspezifischen Implantaten, Prothesen und Medikamenten profitiert, was es der AF ermöglicht, ihr volles Potenzial zu entfalten.Seit über einem Jahrzehnt forscht die Gruppe für 3D-Druck und Additive Fertigungstechnologien an der Technischen Universität Wien (TU Wien), unter der Leitung von Prof. Jürgen Stampfl, intensiv an innovativen Verfahren der additiven Fertigung auf Basis der Photopolymerisation. Diese Präsentation bietet einen Überblick über die Fortschritte der Gruppe in den letzten Jahren, erfolgreiche Spin-offs, laufende Forschungsprojekte und potenzielle zukünftige Entwicklungen. Da AF das größte Potenzial in der personalisierten Medizin besitzt, werden auch zugelassene 3D-gedruckte Medizinprodukte von Industriepartnern vorgestellt.Zusätzlich wird ein detaillierter Einblick in aktuelle PhD-Forschungsarbeit gewährt, der die AF von hybriden biokeramischen Materialien als Knochenersatzmaterial beleuchtet. Die Sinterfüge-Technik, die Knochenkeramiken (wie Hydroxylapatit und Tricalciumphosphat) mit Zirkonia kombiniert, um Knochenimplantate gezielt zu verbessern, wird vorgestellt.19.02.2025 (Mi.), 17:00 Uhr
Wissenschaftliche Gesellschaft Bydgoszcz
ul. Jezuicka 4, Bydgoszcz
Auf Englisch
Eintritt freiSarah Nistler ist eine junge Wissenschafterin, die ihre akademische Laufbahn als Doktorandin an der Technischen Universität Wien (TU Wien) begonnen hat. Nach dem Studium der Medizintechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU Erlangen) arbeitete sie während ihrer Bachelorarbeit mit Schweineperikardgewebe für biologische Herzklappen unter Betreuung von Prof. Bernhard Hensel (Forschungsgruppe Max-Schaldach-Stiftungsprofessur, FAU Erlangen).Ein Praktikum im Forschungs- und Entwicklungsteam bei KLS Martin Group in Mühlheim a. d. Donau führte sie in den 3D-Druck von medizinischen Implantaten ein und entfachte ihre Leidenschaft für diesen Bereich. Während ihrer Masterarbeit forschte sie in der BRAINIACS-Gruppe unter der Leitung von Prof. Silvia Budday an der FAU Erlangen weiter. Ihre Arbeit umfasste die Analyse der Mechanik von Schweine- und menschlichen Gehirnen unter Verwendung eines Eindringkörpers und die Entwicklung einer Zwei-Material-Biofabrikation von Hydrogelen, um Steifigkeitsgradienten in Schweinegehirngewebe zu replizieren.Nach dem Masterabschluss kehrte Sarah zu ihren Wurzeln nach Wien zurück, wo sie eine ideale Doktorandenstelle gefunden hat. Sie ist jetzt Doktorandin im Christian-Doppler-Labor für Fortschrittliche Polymere für Biomaterialien und den 3D Druck an der TU Wien unter der Projektleitung von Dr. Stefan Baudis und unter der Aufsicht von Prof. Jürgen Stampfl. Ihre Forschung beinhaltet eine enge Zusammenarbeit mit Lithoz GmbH, dem Weltmarktführer im Bereich der keramischen additiven Fertigung, sowie mit KLS Martin Group, einem weltweiten Hersteller und Vertreiber von 3D-gedruckten medizinischen Implantaten. Sarahs aktuelle Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung hybrider 3D-gedruckter Keramiken, die Kalziumphosphate mit Zirkoniumdioxid kombinieren, um die mechanischen Eigenschaften von Knochenimplantaten zu verbessern.Organisatoren: Österreichisches Kulturforum Warschau, Kazimierz-Wielki-Universität in Bydgoszcz