Seminar im Zyklus „Österreichische Literatur und Psychoanalyse“
Ohne Atempause – Elfriede Jelinek „Lust“
Leitung: Ewa Modzelewska-Kossowska (Polnische Psychoanalytische Gesellschaft), Prof. Adam Lipszyc (Institut für Philosophie und Soziologie der Polnischen Akademie der Wissenschaften).
Lektüre: Elfriede Jelinek, „Pożądanie“ („Lust“), übersetzt von Elżbieta Kalinowska, W.A.B., Warschau 2007.
Partner: Polnische Psychoanalytische Gesellschaft, Zentrum für das Psychoanalytische Denken an der Polnischen Akademie der Wissenschaften.
Idee und Organisation: Österreichisches Kulturforum Warschau
Hermann, Direktor einer Papierfabrik, degradiert seine Frau Gerti zu einem Objekt: der brutale, mechanische Sex, den er mit ihr hat, ist vor allem ein Instrument der männlichen Lustbefriedigung. Auch die Affäre mit dem selbstgefälligen Studenten Michael, auf die sich Gerti einlässt, ist von Gewalt und Erniedrigung gezeichnet. Alles endet jedoch zwangsläufig in einer Katastrophe. In dem Roman, der schnell das Etikett „Antiporno“ erhielt, unterzieht Jelinek ein weiteres Mal die Beziehung zwischen Mann und Frau in der bürgerlichen Gesellschaft einer minutiösen Analyse und enthüllt mit ihrer meisterhaften, atemberaubenden Sprachkunst ein verwirrendes Geflecht aus Sexualität und Macht. Fragt sich nur, ob es hier für den Psychoanalytiker noch etwas hinzuzufügen gibt. Wir werden sehen.
10.03.2022 (Do.), 19:00
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Link zur Zoom-Registrierung: https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZcvc-CurzojGdRIuiYaLreWANOn5biipwm-
Eintritt frei, nach der Registrierung
Das Seminar wird nicht aufgezeichnet oder gestreamt
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