Seminar im Zyklus „Österreichische Literatur und Psychoanalyse“
Alle sind in mir – Elfriede Jelinek „Rechnitz (Der Würgeengel)“
Leitung: Ewa Modzelewska-Kossowska (Polnische Psychoanalytische Gesellschaft), Prof. Adam Lipszyc (Institut für Philosophie und Soziologie der Polnischen Akademie der Wissenschaften).
Lektüre: Elfriede Jelinek, „Rechnitz (Anioł Zagłady)“ [Rechnitz (Der Würgeengel)], übersetzt von Monika Muskała, in: Monika Muskała, „Między Placem Bohaterów a Rechnitz. Austriackie rozliczenia“ [Zwischen Heldenplatz und Rechnitz. Österreichische Abrechnungen], Ha!Art, Krakau 2016, S. 329-429.

Im Bühnentext „Rechnitz“ setzt sich Elfriede Jelinek erneut mit der österreichischen Geschichte auseinander, wobei sie sich diesmal auf ein Verbrechen konzentriert, das sich gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in der gleichnamigen Stadt im Burgenland zugetragen hat. Wer sind die „Boten“, deren Berichte wir in diesem Text hören? Was wissen sie wirklich von dem Verbrechen in Rechnitz?

Der österreichischen Nobelpreisträgerin, die hier auf gewagte Weise unterschiedliche Stimmen miteinander verflechtet und in einen überaus intelligenten Dialog mit Euripides, Friedrich Nietzsche, Franz Kafka, T. S. Eliot und Paul Celan tritt, gelingt hier eine meisterliche Abhandlung über Wahrheit, Lüge, Gerede, Verschweigen, Zeugenschaft und Gewalt – eine Abhandlung, in der die unterschiedlichsten Motive ihres Werkes in brillanter Klarheit zutage kommen.


12.01.2023 (Do.), 19:00 Uhr
Österreichisches Kulturforum Warschau
ul. Próżna 7/9, Warszawa
Registrierung: podroz.zimowa@gmail.com
Eintritt frei, nach der Registrierung
Das Seminar wird nicht aufgezeichnet oder gestreamt 
Auf Polnisch