Jean Améry (Hans Mayer), österreichischer Schriftsteller jüdischer Herkunft, war Häftling in mehreren Konzentrationslagern. Seine Essays verflechten das erschütternde biografische Zeugnis mit einer tiefen philosophischen Reflektion über das Schicksal des gefolterten Körpers, mit den psychischen Folgen des extremen Schmerzes und der Entwürdigung sowie über die moralische Legitimierung der Haltung, den Tätern nicht vergeben zu wollen. Wie kann die psychoanalytische Reflektion über Trauma und die Beziehung zwischen Körper und Psyche Amérys Überlegungen beleuchten?
Erforderliche Lektüre: Die Tortur und Ressentiments, in: Jenseits von Schuld und Sühne, Übersetzung: Ryszard Turczyn, Verlag Homini 2007