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Nie jestem botem

Der Lächelnde
Jagoda Szelc, Günther Anders, Claud Eatherly
In Anlehnung an die Korrespondenz zwischen Günther Anders und Claud Eatherly

Niemand würde heute die Wahrheit aushalten, denn die Wahrheit verlangt Zeit, Konzentration und die Bereitschaft, die eigene Komfortzone zu verlassen. Die Wahrheit ist heute so unerträglich, dass sie nur noch am Rande auffindbar ist, also dort, wohin alle verbannt wurden, die mit dem aktuellen Konsens nicht einverstanden sind.

Die Inszenierung von Jagoda Szelc bezieht sich auf den Briefwechsel zwischen Claude Eatherly und Günther Anders zwischen 1959 und 1961. Ersterer war Offizier in der amerikamischen Air Force, der den Bombenangriff auf Hiroshima am 6. August 1945 mit dem "Go Ahead"-Befehl auslöste. Nach dem Krieg schloss er sich in Folge von Gewissensbissen der Friedensbewegung an und stellte die Berechtigung des Wettrüstens in Frage, wofür er gegen seinen Willen in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde. Eatherly wagte es, wie zeitgenössische Whistleblower, etwas zu sagen, das nur angedeutet bleiben darf, außerhalb des Bildschirms, jenseits des Interesses und der Erinnerung seiner Mitmenschen. Deshalb wurde er über Nacht von jemandem, den man liebevoll einen Smiling Boy nannte, zu einem Staatsfeind. Erwartet dasselbe Schicksal jeden, der einfach und ungehemmt sagen will, was er denkt?

Günther Anders (1902-1992) war ein deutsch-österreichischer Philosoph des "Atomzeitalters". Als Jude musste er während des Krieges vor dem Holocaust in die Vereinigten Staaten fliehen. Später sah er sich gezwungen, von sich seiner neuen Heimat abzuwenden. Ab 1950 lebte er in Wien. Seine Werke befassten sich mit den ethischen und technischen Herausforderungen seiner Zeit und mit der Natur des Bösen. Er prägte den Begriff des Nagasaki-Syndroms, welcher bedeutet, dass "das, was schon einmal getan wurde, immer wieder wiederholt werden kann, mit immer weniger Zweifel", und zwar jedes Mal mehr "sachlich, automatisch, ohne weiteres Nachdenken oder Motiv". "Die Wiederholung von Gewalttaten ist nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich, denn die Chance, den Kampf zu gewinnen, um sie zu verhindern, sinkt, während die Chance, sie zu verlieren, steigt.
Und weiter: "Man knirscht nicht mit den Zähnen, wenn man Knöpfe drückt... Ein Knopf ist ein Knopf. (...) Die Geste, die die Apokalypse auslösen wird, wird sich nicht von anderen Gesten unterscheiden - sie wird, wie alle anderen identischen Gesten, von einem ebenso von der Routine wie der Langeweile getriebenen Menschen ausgeführt werden. (...) Wenn etwas den diabolischen Charakter unserer Position symbolisiert, dann ist es die Unschuld dieser Geste".
Anders beschloss, Eatherly in seinem Kampf gegen die Macht des Staates und dessen Ideologie zu unterstützen.

1.09.2022, (Do.), 19:00 Uhr
3.09.2022, (Sa.), 15:00 Uhr

Nowy Teatr
Ul. Madalińskiego 10/16
02-513 Warschau
Tickets vor Ort
Nähere Informationen: https://nowyteatr.org/en/kalendarz/usmiechniety







 

01.09 - 03.09.2022 Nowy Teatr
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Warszawa
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