Paradies. Fluten von Thomas Köck
Übersetzung: Jacek Kaduczak
Regie: Grzegorz Jaremko
Premiere: 29.05.2021
In Paradies. Fluten verfolgen wir den finanziellen Niedergang einer Familie während einer Transformationsphase, die sich um das Schicksal einer Tänzerin und ihres Vaters, eines bankrotten Autowerkstattbesitzers, dreht. Sodann verlagern wir uns ins 19. Jahrhundert - nach Manaus, Brasilien, mitten in den dunklen Zeiten des Gummibooms. Wir treffen Gummi-Barone, die das Naturgesetz den Gesetzen des Marktes entgegensetzen. Der Architekt Felix Nachtigal, der im Dschungel eine Oper bauen soll, kämpft mit ihnen.
Das Stück hat eine kosmologische und eine apokalyptische Dimension - im universellen wie auch im individuellen Sinne. Die Flut, die wir erleben, ist das bittere Ende der Kernfamilie und die Niederlage des Idealisten Nachtigal. Sie sind alle Opfer hier, sie sind nur Objekte in einem Stück über eine wirtschaftliche und ökologische Katastrophe, deren wahrer Held die unsichtbare Hand des Marktes ist.
Die Klimatrilogie von Thomas Köck (geb. 1986) ist ein ebenso mutiges wie außergewöhnliches Literatur- und Theaterprojekt, das nach Möglichkeiten und Grenzen des Homo sapiens fragt und neue Gebiete der theatralischen Aufführung erkundet. In seiner Trilogie spannt Köck einen historischen Bogen, um die (Fehl)Entwicklungen der Menschheit in einem möglichst breiten Kontext zu reflektieren. In immer neuen dystopischen Weltprojektionen deckt der dabei mögliche Zusammenhänge zwischen dem Kolonialismus des 19. Jahrhunderts und dem Neoliberalismus der letzten Jahre, zwischen Globalisierung und Klimawandel, Rohstoffausbeutung und Dehumanisierung der menschlichen Existenz in privater wie auch gesellschaftlicher Perspektive auf.
28.-29.01.2023 (Sa.-So.), 15:00 Uhr
Teatr Studio
Kulturpalast
Plac Defilad 1
Warszawa
Eintrittskarten vor Ort
https://teatrstudio.pl/pl/teatr/wydarzenia/raj-potop/
Auf Polnisch mit Englischen Untertiteln am Samstag