Alois Hotschnig, 1959 in Berg im Drautal in Kärnten geboren, wird im März an vier Abenden aus seinem Erzählband „Aus. Eine Art Glück“ lesen. Die Erzählungen „Aus“ und „Eine Art Glück“ entstanden bereits 1989 und 1990 und verhandeln Themen, welche Alois Hotschnig auch in seinen späteren Werken beschäftigen werden. Klar und eindringlich erzählen die Figuren und ihre Situationen von den alltäglichen Zwängen und Abhängigkeiten in unserer Lebenswelt. Umso spannender ist es nun die frühen Texte Hotschnigs auf ihre Aktualität und ihre mögliche Bedeutung im Reflektieren über die polnische Gegenwart zu befragen. Denn es geht um zeit- und ortlose Realitäten: Menschen, die die Gewalt ihres Opferdaseins wiederum als Täter weitertragen; eine Gesellschaft, in welcher Erziehung Unterdrückung bedeutet; und Normen, die nicht erfüllt werden können und als Idealbilder Aggression ausüben.
In der Anklage des Bauernsohns Artur gegen seinen tyrannischen Vater und im Bericht Pauls, der ohne Beine zur Welt gekommen ist, porträtiert Hotschnig so zwei Außenseiter, die darum kämpfen, sich gegen die Konventionen der Gesellschaft zu behaupten und dabei teilweise selbst der Gewalttätigkeit der Regeln anheimfallen. Wie diese scheinbar nahezu unausweichliche Dynamik ist Hotschnigs Ton genau und erbarmungslos, die Frage nach dem Ausweg bleibt zu diskutieren. Der Dichte der Texte kann nun bei den Lesungen mit Alois Hotschnig von 13.3.-16.3. gelauscht werden. Bei der Lesung am Kulturforum Warschau am 16.3. bietet sich zudem die besondere Gelegenheit, die vorgetragenen Textausschnitte auf Deutsch und auf Polnisch zu hören.
13.03.2017 (Mo.)
11.15
Instytut Filologii Germańskiej, Uniwersytet Szczeciński
Malczewskiego 10-12, Szczecin
Po niemiecku
14.03.2017 (Di.)
18.00
Austriacki Ośrodek Kultury UAM
ul. Zwierzyniecka 7, Poznań
Po niemiecku
15.03.2017 (Mi.)
12.00
Wojewódzka Biblioteka Publiczna w Opolu Biblioteka Austriacka
Plac Piłsudskiego 5, Opole
Po niemiecku
16.03.2017 (Do.)
18.00
Austriackie Forum Kultury
z tłumaczeniem na polski
Überall Eintritt frei
Alois Hotschnig, Foto: Mercedes Blaas