Seminar der Reihe „Arbeitskreis österreichisches Theater: Theater heute“
Man muss nicht dankbar sein!
Volker Schmidt, Textil-Trilogie
Leitung: Anna Róża Burzyńska (Jagiellonen-Universität), Marek Podlasiak (Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń), Krzysztof Tkaczyk (Universität Warschau)
Lektüre: Volker Schmidt, Trylogia tekstylna, übers. von Teilnehmern des ÖKF-Übersetzungsworkshops unter der Leitung von Sława Lisiecka (Teil I) und Krystyna Schmidt (Teil II i III)
Veranstalter: Österreichisches Kulturforum Warschau
Partner: Agentur für Theater und Drama ADiT, www.teatralny.pl
Patronat: Institut für Germanistik Universität Warschau
ihr schlaft unter eurer decke / die euch viel zu klein ist / und ständig fehlt irgendwo ein zipfel / ständig wird die decke von einem ende zum anderen gezogen / und alle schlafen unruhig – hanni, näherin
Die Textil-Trilogie (Man muss dankbar sein, 2007 / Ihr könnt froh sein, 2014 / Wir sind glücklich, 2017) Volker Schmidts ist ein starkes und klares Plädoyer für die Rechte der Frauen und eine Anklage gegen patriarchale Machtstrukturen. Die Geschichte spielt in einer nicht näher bestimmten Zukunft – am Ende des Industriezeitalters, wenn Europa zusammengebrochen und Österreich ein Land der billigen Arbeitskräfte geworden ist. Die Protagonistinnen aller Teile der Trilogie sind Näherinnen in einer großen Textilfabrik, die, ausgebeutet und missbraucht, schließlich den Mut finden, um „Nein“ zu sagen. Schmidt verzichtet auf Sprachexperimente und formale Spiele mit dem Publikum und schreibt direkt im Namen der Anteillosen und gegen die Auswüchse des neoliberalen Kapitalismus. Sein Text wird zu einer wichtigen Stimme in der Debatte um Prekarisierungsprozesse, Regeln der Güterverteilung, Besitzverhältnisse und Arbeitsrechte in der globalisierten und durchökonomisierten Welt.
13.12.2023, 19:00 Uhr
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