Vor 10 Jahren schuf Philipp Gehmacher das Konzept des Serienprojekts walk + talk. Seitdem lädt er Tanzkünstlerinnen und -künstler zu Vortrag-Performances ein, bei denen die Bewegung und das Sprechen parallel ablaufen. Nach Wien (2008), Brüssel (2011), Stockholm (2013), Reykjavík (2015) und Berlin (2016) kommt das Projekt nun nach Poznań.
„walk+talk“ ist ein Vortrag-Performance-Format, in welchem Choreographinnen / Choreographen mit Bewegung und Wörtern ihre persönliche Bewegungssprache und die verschiedenen Quellen, aus denen sie sich speist, präsentieren. Die Wörter werden jedoch nicht zur Erklärung der Gesten verwendet, noch ist die Bewegung der Illustration der Wörter geschuldet. Stattdessen werden Bewegung und Sprache als gleichwertig bedeutende Formen künstlerischen Ausdrucks, die sich gegenseitig jeweils (be)stärken, begriffen. Während diese Formen mit dem Subjekt zusammentreffen und ineinanderfließen, trachten sie nach Synergie und Verflechtung, und erschaffen als Resultat eine choreografische Spannung. Das Format „walk+talk“ wurde 2008 von Philipp Gehmacher initiiert und bisher von über 20 Kunstschaffenden realisiert.
Philipp Gehmacher lebt in Wien und arbeitet international. Er ist Choreograph, Tänzer und Student der „Skulptur und Raum“ Klasse an der Universität für angewandte Kunst Wien. Seine Arbeiten zu Gestik, Raum und Berührung waren bei zahlreichen Festivals und an verschiedenen Veranstaltungsorten rund um die Welt vertreten. Er kollaborierte über Kunstformen hinweg, besonders wichtig war die Kooperation mit der Choreographin Meg Stuart. Gehmacher initiierte die Vortrag-Performance Serie „walk+talk“, zurzeit fokussiert er auf Objekte und Skulpturen. Er erhielt den renommierten Jerwood Choreography Award und den Austrian Advancement Award for Dance vom BMUKK – Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (jetzt Bundesminsiterium für Bildung).
Die Posener Auflage von "walk + talk" wird von dem Partner des ÖKFs - der Art Stations Foundation im Rahmen des „Choreographic Think Tank“ produziert – ein von Mateusz Szymanowki kuratiertes Programm, welches den Praktiken, Strategien und Instrumenten der internationalen und lokalen zeitgenössischen Tanz-Szene gewidmet ist. Die „walk+talk“-Ausgabe in Posen ist dabei die erstmalige Umsetzung des Projekts in Mittel- und Osteuropa und dient als wichtige Gelegenheit, in Wien, Stockholm, Berlin und Warschau tätige Choreographinnen / Choreographen und Performerinnen / Performer zusammenzubringen. Es bietet sich hier eine der wenigen Möglichkeiten eines internationalen Austauschs hinsichtlich der jeweiligen Praktiken zeitgenössischen Tanzes und zeitgenössischer Choreographie aus östlichen und westlichen Kontexten.
Nähere Informationen unter: http://www.philippgehmacher.net
http://malta-festival.pl/pl
http://www.artstationsfoundation5050.com/taniec/aktualnosci/