Der beim Parlament eingerichtete Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus schreibt 2021 zum ersten Mal den Simon-Wiesenthal-Preis aus. Der Preis soll das Andenken an den Architekten, Publizisten und Schriftsteller Simon Wiesenthal ehren, der Zeit seines Lebens unermüdlich gegen die Gleichgültigkeit gegenüber den Verbrechen des Nationalsozialismus
gekämpft hat.
Der Simon-Wiesenthal-Preis soll viele Menschen und Organisationen anspornen, ihre Stimme zu erheben und diesem Beispiel zu folgen.Der Simon-Wiesenthal-Preis wird jährlich an bis zu drei Personen oder Personengruppen als Auszeichnung für ihr besonderes zivilgesellschaftliches Engagement gegen Antisemitismus und für die Aufklärung über den Holocaust verliehen. Der Preis ist jährlich mit insgesamt 30.000 Euro dotiert und wird in zwei Kategorien vergeben:
▪ zivilgesellschaftliches Engagement für die Aufklärung über den Holocaust (7.500 Euro)
der mit 15.000 Euro dotiert ist.
Kriterien
Im Zentrum der Arbeit der vorgeschlagenen PreisträgerInnen muss ein besonderes zivilgesellschaftliches Engagement gegen Antisemitismus und/oder für die Aufklärung über den Holocaust stehen.
Besondere Kriterien für die Zuerkennung der Auszeichnung sind u. a.:
▪ die aktive Beteiligung in einem zivilgesellschaftlichen Projekt gegen Antisemitismus;
▪ die aktive kritische Auseinandersetzung mit Antisemitismus;
▪ das besondere Engagement in der Aufklärung über den Holocaust und seine Folgen;
▪ der Einsatz für Maßnahmen, die Antisemitismus entgegenwirken.
Ziel der Arbeit der möglichen PreisträgerInnen ist es, das Wissen über den Holocaust aktiv zu vermitteln, zu stärken und zu verbreiten, das Verständnis in der Gesellschaft für die Mechanismen und Folgen des Antisemitismus zu schärfen sowie das Bewusstsein für die Gefahren des Antisemitismus in der Gegenwart zu erhöhen. Sensibilität und Verständnis sollen vor allem dort geschaffen werden, wo eine kritische Haltung zum Antisemitismus besonders gefördert werden soll.
Jury
Die Jury des Simon-Wiesenthal-Preises setzt sich aus anerkannten Persönlichkeiten des öffentlichen oder kulturellen Lebens im In- oder Ausland sowie Personen mit wissenschaftlicher Reputation auf dem Gebiet der Zeitgeschichte oder in einem anderen einschlägigen Wissenschaftszweig zusammen. Zudem ist der Präsident der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Österreich sowie eine Vertreterin oder ein Vertreter der Familie von Simon Wiesenthal Teil der Jury.
Bewerbung
Es können Personen und/oder Personengruppen bzw. Initiativen aus dem In- und Ausland vorgeschlagen werden oder sich über die Website
www.wiesenthalpreis.at durch Hochladen der Bewerbungsunterlagen bewerben. Die Bewerbungen sind bis zum 30. September 2021 elektronisch einzureichen.
Nach Ende der Ausschreibungsfrist wird die Jury die Bewerbungen innerhalb von vier Wochen auswerten und dem Kuratorium des Nationalfonds einen Vorschlag für die PreisträgerInnen unterbreiten. Das Kuratorium entscheidet auf Grundlage des Vorschlags der Jury über die PreisträgerInnen, welche im Rahmen eines Festakts im Parlament geehrt werden. Ausführliche Informationen zu dem Preis, den Teilnahmebedingungen sowie das
Bewerbungsformular erhalten Sie unter
www.wiesenthalpreis.at