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Nie jestem botem

Das Österreichische Kulturforum Warschau hat die Schirmherrschaft über die Filmvorführung „Die Stadt ohne Juden“ übernommen, der von der Live Musik des Trios Andruszczenko/Wachowiak/Owczynnikow und einer Diskussion über gegenwärtigen Antisemitismus in Polen begleitet wird.
Die Vorführung und Diskussion wird vom Verein „Pracownia Etnograficzna” („Ethnographische Werkstatt“) organisiert.

17.07.2014, 19.00 Uhr
Kino PRAHA, ul. Jagiellońska 26, Warschau
Eintrittskarten an der Kasse (8 PLN)

Der Film "Die Stadt ohne Juden" in Regie von Hans Karl Breslauer aus dem Jahr 1924, der den österreichischen Expressionismus vertritt, entstand auf der Basis des Buchs mit dem gleichen Titel von 1922 von Hugo Bettauer, der von österreichischen Nationalisten 1925 ermordet wurde.

Bettauer stelle eine imaginäre Situation dar, in der alle Juden aus Österreich vertrieben wurden. Ein rassenreines Wien stellte sich jedoch als eine tote Stadt dar, ohne Kulturleben und mit einer Wirtschaft in der Krise. Das Buch erfreute sich beim Publikum großen Interesses. Der Autor wurde 1925 von einem jungen Nazi Otton Rothstock ermordet, der die deutsche Kultur vor der „Degeneration“ retten wollte. Rothstock wurde zum Helden ausgerufen und obwohl seine Schuld am Mord anerkannt wurde, wurde er frei gelassen.

1924 wurde das Buch vom Armenier Ignacy Nikorowicz ins Polnische übersetz und vom Verlag Renesance herausgegeben. Ebenfalls 1924 drehte der österreichische Regisseur Hans Karl Bresrauer seinen Film. Die Prämiere fand am 25. Juli 1924 in Wien statt. Er wurde vom Publikum sehr gut aufgenommen und in Berlin (Prämiere 1926) und in New York (Prämiere 1928) gezeigt. Teilweise kam er vom Buchinhalt ab, wodurch er die Anknüpfungen an die reale Welt verlor (die Aktion des Buches trägt sich in Wien zu und im Film in einer fiktiven Stadt). Die meisten Abweichungen vom Original rühren aus dem Versuch her, den Filmcharakter weniger politisch zu machen (man wollte Probleme mit der Zensur vermeiden), trotzdem wurden manche Filmvorführungen von durch Nationalsozialisten initiierte Unruhen begleitet.

Die letzte Vorführung fand 1933 in Amsterdam Theater Carré statt, als Protest gegen die Machteroberung durch die NSDAP. Seit 1933 war der Film in Deutschland verboten. 1991 wurde eine Kopie des Films im Nederlands Filmmuseum gefunden. Das Bundesarchiv aus Koblenz in Zusammenarbeit mit dem Filmarchiv Österreich hat ihre Renovierung durchgeführt und seit 2008 ist der Film wieder für das Publikum zugänglich.

Die Warschauer Filmvorführung wird von einer vom Trio Oliwier Andruszczenko, Mateusz Wachowiak und Łukasz Owczynnikow improvisierten Musik begleitet.
Im Anschluss findet eine Diskussion über den polnischen zeitgenössischen Antisemitismus statt, an der Forscherinnen und Forscher des Antisemitismus und Kulturanimateure teilnehmen werden. Die Diskussion wird von Jarosław Ziółkowski (Magazyn Kontakt) moderiert.

Neben dem Österreichischen Kulturforum Warschau hat auch das Tschechische Zentrum die Schirmherrschaft übernommen.

Medienpatronanz: Monatszeitschrift Znak und Magazin „Kontakt”.
Das Projekt „Praga – geteilt oder miteinander geteilt” wurde von der EU im Rahmen des Programms „Europa für Bürger“ finanziert und wird vom Multikulturni Centrum Praha (CZ) realisiert.

Projektpartner : Stowarzyszenie „Pracownia Etnograficzna” im. Witolda Dynowskiego (PL), Malach Centre for Visual History (CZ), Nadácia Milana Šimečku (SK), The Danube Memorial Ein Verein zur Errichtung eines Denkmals (A) oraz Adalbert Stifter Verein e.V. (DE).

17.07.2014