Ausstellung:
Ceija Stojka (1933-2013): „Ich kann nicht vergessen”
Kurator: Noëlig Le Roux in Zusammenarbeit mit Marika Kuźmicz
Ceija Stojka (1933-2013) – Roma-Künstlerin und Schriftstellerin. Sie wurde in der Steiermark in Österreich geboren, wo sie ihre ersten Lebensjahre verbrachte. Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im Jahr 1938 wurde ihre Familie in Konzentrationslager geschickt. Stojka war erst zehn Jahre alt, als sie nach Auschwitz kam. Sie überlebte drei Konzentrationslager: Auschwitz-Birkenau, Ravensbrück und Bergen-Belsen. Von ihrer gesamten Familie, die etwa zweihundert Personen umfasste, überlebten nur sechs den Krieg: sie, ihre Mutter und vier Geschwister.
Erst in den 1980er Jahren, also mehr als vierzig Jahre später, brach sie ihr Schweigen und erzählte als eine der ersten Roma-Frauen von ihren Erinnerungen und Erfahrungen aus dem Holocaust. Ihre Kindheit beschrieb sie in mehreren Büchern sowie auf über 1.500 Gemälden und Zeichnungen. Stojka war eine Autodidaktin, die nach und nach ihren eigenen Stil entwickelte, der leuchtende Farben und starke Ausdruckskraft enthielt. Sie malte nicht nur mit dem Pinsel, sondern auch mit den Händen, und alle Arbeiten führte sie zu Hause, in der Küche oder im Wohnzimmer aus. Stojka baute die Komposition ihrer Bilder auf ergreifenden, meist sehr dynamischen Szenen auf. Sie hatte eine außergewöhnliche Fähigkeit, Details darzustellen, was besonders in ihren Darstellungen des Vorkriegslebens, das sie als Kind führte, deutlich wurde. Aber auch in der Schaffung symbolischer und synthetischer Kompositionen, was besonders deutlich wurde, wenn sie direkte Bilder des Todes darstellte. Viele ihrer Werke nehmen die Form retrospektiver Dokumente an, obwohl viele von ihnen Versuche sind, Situationen darzustellen, deren Augenzeugin Stojka nicht war.
Die Ausstellung in Łódź, die die erste Präsentation der Künstlerin in Polen ist, verfolgt Stojkas Leben, die Zeit der glücklichen Kindheit, die Deportation, den Aufenthalt in den Konzentrationslagern und die Befreiung. Die Ausstellung wird von kuratorischen Führungen, Vorträgen und Workshops begleitet.
Partner: Muzeum Miasta Łodzi, Fundacja w Stronę Dialogu, Muzeum Tradycji Niepodległościowych w Łodzi, Austriackie Forum Kultury, The International Fund Ceija Stojka, The Lanicolacheur Company/Xavier Marchand, The Antoine de Galbert Foundation.
05.10.2024 – 01.12.2024
Muzeum Miasta Łodzi
ul. Ogrodowa 15
Łódź