Vortrag
Rund um Christine de Pizan

Christine de Pizan war eine Schriftstellerin, Dichterin, Literaturkritikerin und Philosophin, die am Hof des französischen Königs Karl V. tätig war. In ihrem Werk setzte sie sich mutig mit Frauenfragen auseinander und argumentierte gegen die Thesen der frauenfeindlichen Texte ihrer Zeit. Sie gilt als Wegbereiterin des Feminismus. In ihrem 1405 vollendeten Buch Le Livre de la Cité des Dames (Das Buch der Stadt der Frauen) schuf sie eine wahre HerStory, indem sie eine metaphorische Stadt errichtete, die sich aus den Geschichten der Frauen über die Jahrhunderte hinweg zusammensetzt. Monika Leisch-Kiesl ist die Autorin von „Lady Reason and the Writing of History. Le Livre de la Cité des Dames“, in dem sie die visuellen, historischen und philosophischen Kontexte von Christine de Pizans Werk auf bemerkenswerte Weise beschreibt.

Prof. Monika Leisch-Kiesl:
Mein Zugang ist ein kunstgeschichtlicher und ästhetischer – Ästhetik verstanden als ein besonderes Sensorium der Wahrnehmung von Wirklichkeit. Vom „Livre de la cité des dames“ (um 1405) sind fünf Autographe erhalten, die unter der Aufsicht der Autorin künstlerisch gestaltet wurden, und sich von allen späteren illustrierten Handschriften signifikant unterscheiden. Sie führen den Leser:innen eindrücklich vor Augen, wie bei Christine de Pizan ihr wissenschaftliches Schreiben und ihr politisches Agieren miteinander verflochten sind.

Monika Leisch-Kiesl, Kunsthistorikerin und Philosophin, Kuratorin, Professorin an der Privaten Katholischen Universität in Linz, Gastprofessorin an den Universitäten in Österreich, Deutschland und in der Schweiz. (www.leisch-kiesl.com)


12.09.2024 (Do.), 18:00 Uhr
Museum der KunstHerStory
Pałac Potockich 
Markt, Krakau
Auf Englisch
Eintritt frei