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Vortrag von Magdalena Popławska
im Zyklus „Österreicherinnen in Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft. Das starke schwache Geschlecht“
Elise Richter – Wiener Pionierin der Frauenhochschulbildung
Organisation: Österreichisches Kulturforum Warschau, Österreich-Bibliothek Krakau
Partner: Jagiellonen Universität – Institut für Germanische Philologie, Schlesische Universität
Mit ihrem Handeln trug Elise Richter nicht nur zu einer veränderten Wahrnehmung der wissenschaftlichen Bestrebungen von Frauen bei, sondern beeinflusste auch maßgeblich die Erweiterung der Frauenrechte. Im Leben musste sie ständig ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Sie war eine der ersten Frauen in Österreich, die sich habilitierte; später wurde ihr die außerordentliche Professur zuerkannt. Aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Religion wurde sie stigmatisiert – aber sie scheute sich dennoch nicht, ihre Ziele zu verfolgen und sich wissenschaftlich weiterzuentwickeln. Sie veröffentlichte mehr als 250 wissenschaftliche Arbeiten. In den Jahren 1922-1930 leitete sie den Verband der akademischen Frauen Österreichs. Aufgrund politischer und historischer Umstände wurde Richter entrechtet, entlassen und zu einem Leben in Armut verdammt. Bis heute ist der Verkauf der rund 3.000 Bände umfassenden Büchersammlung höchst umstritten. Ihr Leben manifestierte nicht nur den ständigen Kampf gegen Vorurteile, sondern zeigte vor allem die Notwendigkeit eines Wandels in der sozialen Stellung der Frau, zumal sich jede Frau trotz Widrigkeiten akademisch erfolgreich entwickeln kann.
Magdalena Popławska ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der schlesischen Universität Katowice/Sosnowiec. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Literatur des Vormärz, Frauenliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts, literarische Darstellungen von Frauen im deutschsprachigen Roman, deutschsprachige Gegenwartsliteratur und komparatistische Fragestellungen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Programms „Kalliope Austria” der Kulturpolitischen Sektion des BMEIA statt.
16.12.2022 (Fr.), 10:00
Biblioteka Jagiellońska
ul. Oleandry 3, Kraków
Auf Polnisch
Eintritt frei