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Nie jestem botem

Julian Palacz
Ryszard Winiarski
Mikołaj Tkacz (sound)
 
Kuratorin: Anna Ciabach

 

Die Begegnung dieser drei Künstler ist nur in einer Ausstellung möglich. Der 2006 verstorbene Ryszard Winiarski war ein hervorragender konzeptueller Maler, der in seinen Arbeiten mathematische Theorien, u.a. vor allem die Wahrscheinlichkeitsrechnung, einsetzte. Julian Palacz (geb. 1983) ist ein Vertreter junger österreichischer Kunst, er entwickelt minimalistische Arbeiten, die auf Algorithmen und Computerprogrammen basieren. Die Ausstellung ist ein Dialog zweier Künstler unterschiedlicher Generationen in zwei universellen Sprachen: Kunst und Mathematik. Diese Gegenüberstellung der Arbeiten beider Künstler wird durch die experimentelle Musik des Soundkünstlers Mikołaj Tkacz ergänzt. 

Alle drei Künstler streben vor allem nach einer Vereinfachung der Ausdrucksweise. Winiarski und Palacz nutzen hierzu weiße und schwarze Farbe sowie einen modularen Aufbau ihrer Werke, was zu einer eigenartigen „Programmierung” der Bilder führt. Tkacz verwendet in seinen Soundstücken einfache elektronische Instrumente und Schleifen, die unsere Aufmerksamkeit auf primäre Töne und Rhythmen leiten. Gleichzeitig spielt in allen Arbeiten der „Faktor Mensch” in Zusammenhang mit moderner Technologie und mathematischen Berechnungen eine große Rolle. Der Zufall des Würfelspiels bei Winiarski, der über die Komposition des Bildes entscheidet. Ein Chaos der überschüssigen digitalen Daten, die Internet-User produzieren, bei Palacz. Ein analoges Rauschen in der Musik von Tkacz.

Der Titel der Ausstellung „Pattern recognition“, also „Mustererkennung”, bezieht sich auf einen Zweig der Wissenschaft, der sich mit der Schaffung künstlicher Intelligenz beschäftigt und die Erkennung von Bilder und Tönen, als auch von Bewegungs- und Verhaltensstrukturen lebender Wesen, einschließlich Menschen, erlaubt. Passend hierzu, lautet auch der Titel eines Buches von William Gibson „Mustererkennung” – ein Klassiker der Cyberpunk-Literatur, 2003 in den USA erschienen. Thema dieses Romans ist u.a. das Bedürfnis, die Suche, nach Muster im Dickicht der irrelevanten Daten, die im digitalen Raum angesammelt werden.

 

In diesem Zusammenhang erscheint die Arbeit von Ryszard Winiarski aus den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts als klassisches Werk des Konzeptualismus, welches aus der Beziehung zwischen künstlerischen Ideen und Wissenschaft heraus wächst. Dabei ist in seinem Schaffen dennoch die Vorahnung kritischen Hinterfragens der Utopie dieser Konzeption, wenigstens in seiner ursprünglichen Form, erkennbar. Gleichzeitig zeigt sich der Versuch, die Beziehungen zwischen dem, was vorprogrammiert ist, und dem, was etablierten Mustern entwischt, zu erforschen. Julian Palacz und Mikołaj Tkacz führen in ihrem künstlerischen Arbeiten diese Erkundung vorprogrammierter oder überlieferter Muster und etwaiger Irritationen dieser Strukturen fort.

 


Im Rahmen der Vernissage live-set von Mikołaj Tkacz


Bilder:

Julian Palacz, Fragmentation, laser-plot on tracing paper, 2017
Julian Palacz, Planetenhaufen Variation, 100x60cm, 20172.

03.04 - 04.05.2017 18:00 Österreichisches Kulturforum
ul. Próżna 7/9
00-107 Warszawa

Fotos