Vortrag
Daniel Baric (Sorbonne Université)
Wiederentdeckung des habsburgischen Erbes im sozialistischen Jugoslawien und außerhalb: Die Rolle von Istrien, Rijeka und Dalmatien
In den 1980er Jahren begann, zunächst zögerlich, ein Prozess der Wiederentdeckung der mitteleuropäischen Kulturschicht in der kroatischen Literatur und Kulturgeschichte. Pioniere dieser Suche nach einem neuen Blick auf die transnationale Geschichte Österreich-Ungarns waren Autor:innen und Wissenschafter:innen, die sich vor allem mit urbanen Milieus an der nördlichen Adria, in Istrien, Rijeka und in geringerem Maße in Dalmatien beschäftigten. Auslöser für diese Arbeiten war die Suche nach einer kulturellen und manchmal auch politischen Alternative im krisengeschüttelten Jugoslawien. Die spezifischen Mechanismen dieser Wiederentdeckung sind in den lokalen Gemeinschaften verwurzelt, in denen Programme zum österreichisch-ungarischen Erbe entwickelt wurden, auch wenn sie allmählich in ganz Kroatien an Akzeptanz gewinnen.
Daniel Baric ist außerordentlicher Professor für südslawische Studien an der Sorbonne Université. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Geschichte kultureller Transfers und Verflechtungen im (post-)habsburgischen Kontext.
Letzte Publikationen: D. Baric (Hrsg.), Die Lebenserinnerungen von Carl Patsch. Archäologie eines Lebens zwischen Böhmen und Bosnien, Berlin, Frank & Timme, 2023; D. Baric und E. Miloš (Hrsg.), L’Institut français de Zagreb. Fondements et contextes d’une médiation culturelle, Paris, Institut d’études slaves, 2023; D. Baric (Hrsg.), « Les Guerres balkaniques, perspectives culturelles », Balkanologie, vol.17/1, 2022.
17.02.2025 (Mon.), 18:00 Uhr
Österreichisches Kulturforum Warschau
ul. Próżna 7/9, Warschau
Auf Englisch
Eintritt frei