Gespräch
Irene Hauser, „Das Tagebuch aus dem Lodzer Ghetto”
(Verlag der Universität Łódź, 2019)
Treffen mit den Co-Autorinnen des Buches Krystyna Radziszewska und Ewa Wiatr
Organisation: Österreichisches Kulturforum Warschau, Shalom Stiftung
Irene Hauser begann ihre Erlebnisse im Ghetto am 15. Juni 1942 zu dokumentieren. Eingangs ihrer Aufzeichnungen äußert sie den Wunsch, dass das Notizbuch ihrer in England lebenden Schwester geschickt werde. (…) Den ab Sommer 1942 regelmäßigen Einträgen vorangestellt ist ein Rückblick auf die für sie wichtigsten Informationen: über ihre Ankunft im Ghetto, die verschiedenen Unterkünfte, die Arbeitsstellen ihres Mannes, die Lebensmittelzuteilungen. Der letzte Tagebucheintrag ist mit „8. September 1942“ datiert. Es ist der Tag, an dem Irene zusammen mit ihrem sechsjährigen Sohn Erich ins Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno nad Nerem) deportiert wird. In Irenes Aufzeichnungen klingt an, wie sehr sie ihre Familie vermisst, wie es sie schmerzt, dass jegliche Nachrichten ausbleiben und ihre Postkarten unbeantwortet bleiben. (...) Das Tagebuch ist auch ein Zeugnis der menschlichen Solidarität. Schwer zu sagen, ob diese ein verbreitetes Phänomen oder ein Einzelfall war und Irene aufgrund ihrer Armut in besonderer Weise von den Nachbarn geholfen wurde, die, obwohl sie ihr Schicksal teilten, besser im Ghetto zurechtkamen. (Dr. Ewa Wiatr)
01.09.2022 (Do.), 16:30
Österreichisches Kulturforum Warschau
ul. Próżna 7/9
Warszawa
Auf Polnisch
Eintritt frei, Anzahl der Plätze beschränkt, keine nummerierten Sitzplätze
Online Übertragung auf FB-Profil des Österreichischen Kulturforums Warschau und des Warszawa-Singera-Festivals