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Nie jestem botem

Gespräch mit Martin Pollack 
über sein neuestes Buch 
Kobieta bez grobu. Historia mojej ciotki [Die Frau ohne Grab. Bericht über meine Tante] 
übersetzt von Karolina Niedenthal, Verlag Czarne 2020   

Moderation: 
Grzegorz Jankowicz – Literaturphilosoph, Essayist, Redakteur, Kritiker und Übersetzer. Programmdirektor des Conrad-Festivals in Krakau und Kulturredakteur der Wochenzeitschrift „Tygodnik Powszechny“.   

Ab 20:30 Uhr am 22.07 (Mi.) online auf dem YouTube-Kanal und der Facebook-Seite des Kulturforums
Youtube: LINK
Facebook: LINK

Organisation: Österreichisches Kulturforum Warschau, Verlag Czarne   

Die Geschichte der Untersteiermark wurde von der jahrhundertelangen Koexistenz zweier Volksgruppen geprägt. Bis zum Ersten Weltkrieg dominierten die deutschsprachigen Bewohner, die versuchten, den Slowenen gleiche Rechte vorzuenthalten. Als die Slowenen dann 1919 die Macht übernahmen, verloren die deutschen Lehrer ihre Arbeit, viele von ihnen mussten von heute auf morgen das Land verlassen. Als Hitler 1941 Jugoslawien überfiel, erteilte er sogleich den Befehl, die Untersteiermark zu „regermanisieren“. 1945 wendete sich das Blatt erneut, es war das Ende der deutschsprachigen Minderheit in dieser Region. 1945 starb im jugoslawischen Lager Hrastovec, in dem nach dem Krieg „Volksdeutsche“ interniert wurden, Pauline Drolc. Sie war eine schüchterne Person, über die selbst die Nachbarn nicht viel wussten. Pauline war die Frau des örtlichen Organisten, eines Slowenen, und gleichzeitig die Schwester von Nationalsozialisten, Antisemiten, SS- und Gestapomitgliedern. Martin Pollack versucht die Frage zu beantworten, warum seine Großtante Pauline zu Tode kam. Die Geschichte dieser stillen Frau aus dem Städtchen Tüffer in der Untersteiermark (die heute zum slowenischen Staatsgebiet gehört) erzählt von dem verwickelten Schicksal einer österreichischen Familie, von komplizierten ethnischen Beziehungen, von den Wirren der Weltkriege und von wechselnden Ideologien und politischen Verhältnissen.   

Martin Pollack (geb. 1944 in Bad Hall in Oberösterreich) – Übersetzer, Essayist und Publizist. Er studierte Slawistik und Osteuropäische Geschichte in Wien und Warschau. Bis 1998 arbeitete er als Redakteur und Korrespondent für den „Spiegel“; heute ist er als Autor und Übersetzer tätig (er übersetzte u. a. einen Großteil von Ryszard Kapuścińskis Werk ins Deutsche). Auf Polnisch liegen von Martin Pollack u. a. die Bücher Po Galicji [Nach Galizien], Ojcobójca [Anklage Vatermord], Pogromca wilków [Die Wolfsjäger] (zusammen mit Christoph Ransmayr), Skażone krajobrazy [Kontaminierte Landschaften], Dlaczego rozstrzelali Stanisławów [Warum wurden die Stanislaws erschossen?] und Cesarz Ameryki [Kaiser von Amerika] vor. Er wurde mit zahlreichen renommierten Preisen bedacht. Für sein Buch Śmierć w bunkrze [Der Tote im Bunker] erhielt er den Mitteleuropäischen Literaturpreis Angelus, für den auch seine Essaysammlung Topografia pamięci [Topografie der Erinnerung] nominiert wurde. 2010 nahm er den Georg-Dehio-Buchpreis entgegen, 2011 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung und 2012 wurde er zum Botschafter des Neuen Europas ernannt. Außerdem ist er Laureat des Karl-Dedecius-Preises, mit dem Übersetzer polnischer Literatur ins Deutsche und deutschsprachiger Literatur ins Polnische geehrt werden, des Kulturpreises des Landes Oberösterreich, des Übersetzerpreises für die Übersetzer Ryszard Kapuścińskis und des Johann-Heinrich-Merck-Preises für literarische Kritik und Essay.

Foto Martin Pollack © Łukasz Saturczak

22.07 - 30.08.2020 Österreichisches Kulturforum Warschau online

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