Gespräch über den Essayband von Małgorzata Łukasiewicz „My, czytelnicy“ [Wir, die Leser]
Verlag Więź, 2021
Mit: Małgorzata Łukasiewicz und Prof. Anna Wołkowicz (Universität Warschau)
Moderation: Antoni Zając (Universität Warschau)
Organisation: Österreichisches Kulturforum Warschau, Goethe-Institut Warschau
Partner: Verlag Więź
Die Mehrzahl der Schriftsteller, im Essayband gehört zur deutschsprachigen Literatur. Einige von ihnen – Mann, Walser, Wittgenstein, Roth, Canetti, Frisch – waren Zeugen zweier Weltkriege und eines Völkermordes. Diese Ereignisse haben sich auch in den Werken der später geborenen Autoren, Sebald und Paziński, deutlichniedergeschlagen. Einige andere – Heine, und später Mann, Wittgenstein, Roth, Canetti, Sebald – verbrachten, als Gefangene der Geschichte oder aus freien Stücken, einen erheblichen Teil des Lebens weit weg von ihrem Herkunftsland und dem Territorium ihrer Muttersprache.
Es kam vor, dass die Autoren sich gegenseitig lasen und rezensierten. Canetti erkannte die Einzigartigkeit von Walsers Schreiben. Mann und Roth äußerten sich recht gehässig über den jeweils anderen und dessen Schaffen– wenn auch nur in privaten Schriftzeugnissen. Sebald erwies Walser, Roth, Wittgenstein und Canetti auf unterschiedliche Weise seine Ehrerbietung. Pazińskilas sie alle, wie sich vermuten lässt, und über einige schrieb er unglaublich interessant. Man wüsste nur zu gern, was Heine über seine Erben und Exegeten zu sagen gehabt hätte.
– Małgorzata Łukasiewicz
Małgorzata Łukasiewicz – geb. 1948 in Warschau. Studierte Fremdsprachen und Philosophie an der Warschauer Universität. Engagierte sich von 1976-1989 in der demokratischen Opposition. Als Übersetzerin und Literaturkritikerin arbeitet sie mit zahlreichen Verlagen und Kulturinstitutionen zusammen. Sie übersetzte u. a. M. Frisch, H. Hesse, C. Lavant, J. Roth, W. G. Sebald, P. Süskind, R. Walser, T. W. Adorno, J. Habermas, F. Nietzsche, G. Simmel und veröffentlichte die Essaybände „Robert Walser“ (Czytelnik 1990), „Rubryka pod różą“ (Rubrik zur Rose; Znak 2007), „Jak być artystą. Na przykładzie Thomasa Manna“ (Künstler sein. Am Beispiel Thomas Manns; Więź2011), „Dziwna rzecz – pisanie“ (Eine seltsame Sache – das Schreiben; Więź2012) sowie „Pięć razy o przekładzie“ (Fünf Mal über die Übersetzung; Karakter 2017). Sie wurde u. a. mit dem Preis der Monatszeitschrift „Literatura na Świecie“, dem Preis des Polnischen PEN-Clubs, dem Pawel-Hertz-Preis der Vierteljahreszeitschrift „Zeszyty Literackie“, dem Hermann-Hesse-Preis, dem Deutsch-Polnischen Preis, dem Kazimierz-Wyka-Preis und dem Tadeusz-Boy-Żeleński-Preis ausgezeichnet.
13.01.2022 (Do.), 19:00
Österreichisches Kulturforum Warschau
Próżna 7/9, Warszawa
und Streaming auf Facebook:
https://www.facebook.com/AustriackieForumKultury
Eintritt frei
Auf Polnisch