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Nie jestem botem

„Ningyō and Automata“ 
Vortrag von Dr. Oliver Schürer
Organisation: Polnisch-Japanische Akademie für Informationstechnik in Warschau 
Partner: Österreichisches Kulturforum Warschau

Im Übergang vom 17. zum 18. Jahrhundert entwickelten zwei Kulturen unabhängig voneinander eine Faszination für Mechanismen, die lebensechte Erscheinungen erzeugen. Das japanische Bunraku-Theater, ein Puppenspiel für Erwachsene, verwendete mechanisch ausgefeilte Puppen (Ningyō). Ihre mechanischen Prinzipien wurden zu wichtigen Konzepten für die japanische Industrieproduktion (Karakuri). In Europa wurden animierte Figuren (Automata) zu direkten Vorläufern industrieller Maschinen und führten zu Entwicklungen wie dem mechanischen Webstuhl (Vaucanson).

Beide Kulturen erreichten Lebendigkeit, indem sie Artefakte autonom bewegten - aber sie brachten sehr unterschiedliche kulturelle Vorstellungen zum Ausdruck.

In Japan prägte das Ensemble Uemura Bunrakuken (1751-1810) das Bunraku-Theater, eine Kunstform, die die Spannungen des Einzelnen zwischen sozialen Aufgaben und persönlichen Wünschen dramatisiert. In Europa studierte Jean Paul den Schachautomaten des österreichischen Diplomaten Wolfgang von Kempelen (1734-1804). Aus der Beziehung zwischen Menschen und ihren Artefakten entwickelte Paul eine Satire über den freien Willen und prägte den Begriff „Doppelgänger“, der für die Psychologie und die Kunst des 20. Jahrhunderts sehr einflussreich wurde.

Beide Kulturen nutzten ihre Erkenntnisse, um immer kompliziertere Mechanismen zu entwickeln, die zur industriellen Revolution und später zur automatisierten Industrie, der heutigen Industrie 4.0, führten. Gleichzeitig behielten sie aber ihre recht unterschiedlichen ursprünglichen Absichten in Bezug auf Technologie bei.

Oliver Schürer ist Forscher, Autor, Senior Scientist und stellvertretender Direktor am Institut für Architekturtheorie und Technikphilosophie an der Technischen Universität Wien. Er erforscht lebensweltliche Aspekte von Raum, Techniken und Technologien. Er hat zahlreiche Forschungsprojekte in den Bereichen Architektur, Kunst, Ingenieurwissenschaften und Geisteswissenschaften durchgeführt. https://www.attp.tuwien.ac.at/team/oliver-schurer

2014 gründete er H.A.U.S. (Humanoids in Architecture and Urban Spaces), eine transdisziplinäre Gruppe von Forschern aus KI-Forschung, Architektur, Automatisierungstechnik, Tanz, Mensch-Roboter-Interaktion, Medienkunst, Musik und Philosophie. Die Gruppe arbeitet mit Hilfe von Performance-Kunst, öffentlichen Experimenten, kunstbasierter und wissenschaftlicher Forschung zu Lebenswelten, der Räumlichkeit menschlicher Bewegung und robotischer Bewegung sowie der Verkörperung sozialer KI.


10.04.2025 (Do.), 18:00 Uhr
Österreichisches Kulturforum Warschau
Ul. Próżna 7/9, Warszawa 
Eintritt frei
Auf Englisch



 

10.04.2025 18:00 Österreichisches Kulturforum
ul. Próżna 7/9
Warszawa
Eintritt frei / Auf Englisch