Reiner Stach: „Kafka. Die Jahre der Entscheidungen“
Warschauer Premiere des Buches
Übersetzung: Sława Lisiecka, Verlag Państwowy Instytut Wydawniczy 2024
Mit: Sława Lisiecka, Piotr Paziński, Adam Lipszyc
Moderation: Jagoda Gawliczek
Im Rahmen des Zyklus „Österreich. Kritisches Labor“
Organisation: Österreich-Bibliothek in der Universitätsbibliothek Warschau, Österreichisches Kulturforum Warschau, Verlag Państwowy Instytut Wydawniczy
Der zweite Band von Reiner Stachs vielseitiger und vielschichtiger Kafka-Biografie, in der Übersetzung von Sława Lisiecka, umfasst die Jahre 1910-1915. Die Zeit der Entscheidungen bricht an.
Kafkas Lebensreichtum hatte seinen Ursprung vor allem im psychischen Bereich, in dem, was nicht sichtbar war. Wer noch unter dem ersten Eindruck der Lektüre von Kafka steht, von Werken wie „Der Verschollene“ oder „Das Schloss“, dem dürfte es schwerfallen zu verstehen, dass der Beruf des Autors, sein Familienstand, seine Vorlieben und Antipathien so gut wie nichts mit dem Geschriebenen zu tun haben. Selbst die Tagebücher bestätigen den Eindruck einer völligen geistigen Autonomie: Kafkas Fähigkeit, eine Situation mit einem Blick, aber dennoch in höchster Auflösung zu erfassen, bedeutsame Details herauszuheben, verborgene Zusammenhänge zu entdecken, und dies alles in einer Sprache voller präziser Bilder geschrieben, die jegliche Unschärfe vermeidet – eine Fähigkeit, die an ein Wunder grenzt und sich allen denkbaren Erklärungen sozialer oder psychologischer Natur entzieht. So jemanden bezeichnete man als Genie.
7.11 (Do.), 18:00 Uhr
Biblioteka Austriacka w Bibliotece Uniwersyteckiej w Warszawie
ul. Dobra 56/66, Warszawa
Saal 316 (3. Stock)
Registrierung: laboratorium.krytyczne@gmail.com
Auf Polnisch
Eintritt frei nach der Registrierung