Ausstellung:
Transposition: Kuratorische Narrative
Die Ausstellung richtete sich in erster Linie an die Gemeinschaft selbst, um ihr einen Einblick in ihre eigene Geschichte zu geben, sie zu ermutigen, danach zu suchen, neue Perspektiven zu eröffnen, um sich selbst zu verstehen, Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um ihre eigene Genealogie zu finden, und schließlich ihre Neugier zu befriedigen, denn das Bedürfnis, etwas über ihre eigene lokale Geschichte zu erfahren, ist unter Transgender-Personen selbst sehr groß.
Transposition ist die Stimme und das Gedächtnis der Transgender-Gemeinschaft, festgehalten in persönlichen Geschichten, Artefakten und Bildern. Es ist ein Raum, in dem persönliche Erinnerungen, Archivmaterial und zeitgenössische Werke zusammenkommen, um Erzählungen zu schaffen, die Veränderungen im Denken, in der Sprache und in der Ausdrucksweise von Transgendern zeigen. Jede Erzählung ist Teil einer größeren Geschichte, die immer wieder neu entsteht und wächst. Sie bietet auch Raum für das, was übersehen oder leicht vergessen wird - die Vielfalt der Trans-Geschichten, die Veränderungen der Sprache und des Bewusstseins, die sich mit der Trans-Gemeinschaft als Ganzes entwickelt haben.
Die Ausstellung zeigt Werke von Transgender-Personen im Dialog mit historischem Material, das die Ausstellungsmacherinnen im Lambda-Archiv, in der Stiftung Trans-Fuzja und in privaten Sammlungen gefunden haben. Archivaufnahmen von Miss Trans Wettbewerben vor vielen Jahren entführen das Publikum in eine ganz andere Zeit, die sich noch heute in der Gegenwart widerspiegelt. Ausgewählte Ausschnitte aus Interviews, die im Rahmen des Projekts geführt wurden, lenken den Blick auf sehr individuelle und intime Geschichten, aus denen das Publikum zugleich Fragmente der Warschauer Trans-Vergangenheit herauslesen kann.
Transposition ist eine Geschichte des sozialen und kulturellen Lebens und des Aktivismus, in der Schlüsselereignisse wie die Gründung der Stiftung Trans-Fuzja oder die Wahl der Abgeordneten Anna Grodzka in den Sejm mit Erinnerungen an Trans-Abende, Treffen von Selbsthilfegruppen und erste gemeinsame Initiativen verwoben werden. Es sind Ausschnitte, die es dem Publikum ermöglichen, ein eigenes Verständnis von Transgeschichte zu entwickeln und eigene Trans-Biographien zu entdecken.
Kuratorin: Simona Kasprowicz (sie/ihr) ist als Kuratorin, Produzentin, Künstlerin und Aktivistin in Warschau und Lublin tätig. Sie setzt sich für Inklusivität ein, was sich in der Umsetzung von Aktivitäten an der Schnittstelle von intersektionalem Feminismus und Queer manifestiert. Mitbegründerin der Stiftung Camera Femina. Sie arbeitet bei der Stiftung Trans-Fuzja.
5.12.2024 (Do.), 18:00 Uhr
Österreichisches Kulturforum
ul. Próżna 7/9
00-107 Warschau
Auf Polnisch
Eintritt frei