Gastvortrag und Werkstatt vom Prof. Dr. Johann Holzner (Innsbruck)
Der Vortrag Vom Volkstheater zum TV-Spektakel, ein Absturz: Felix Mitterers „Piefke-Saga“
ist dem literarischen Schaffen des Dramatikers Felix Mitterer, insbesondere dem Drehbuch der vierteiligen Fernseh-Serie „Piefke-Saga“, gewidmet.
Veranstalter: Institut für Germanistik / Philologische Fakultät der Univ. Łódź
Partner: Österreichisches Kulturforum Warschau
Johann Holzner – Professor Emeritus am Institut für Germanistik und Leiter des Brenner-Archivs (2001-2013) an der Universität Innsbruck; Vorträge an den Universitäten Wrocław, Salzburg, Santa Barbara und St. Petersburg. Ausgezeichnet mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (2014). Zahlreiche Veröffentlichungen insb. zur Migrationsliteratur, Nachkriegszeitliteratur, zeitgenössischer Literatur sowie Verflechtungen von Bibel und Literatur.
Die Piefke-Saga ist ein vierteiliger österreichischer Fernsehfilm aus den Jahren 1990 (Teil 1–3) und 1993 (Teil 4). In dem Film wird auf satirische und tragikomische Weise das Verhältnis zwischen Deutschen und Österreichern beleuchtet, und zwar vor allem das Verhältnis zwischen deutschen Touristen aus Berlin und einheimischen Tirolern. Hauptfiguren der Serie sind die Mitglieder der Berliner Unternehmerfamilie Sattmann, die seit Jahren im fiktiven Ort Lahnenberg (gedreht wurde in Mayrhofen, später für den vierten Teil auch in Alpbach) im Tiroler Zillertal ihren Urlaub verbringt. Der Film greift damit ein Hauptmotiv zahlreicher Heimatfilme aus den 1950er und 1960er Jahren auf: Preußen mit finanziellem Einfluss sind auf Sommerfrische in Österreich, wobei es zu sprachlichen und amourösen Missverständnissen und Verwicklungen kommt.
Mit beißendem Sarkasmus werden sowohl Eigenheiten bundesdeutscher Touristen wie auch die Verhaltensweisen der Einheimischen entlarvt, wobei keine Partei sonderlich gut wegkommt. Die teilweise massive gesellschaftskritische Implikation der Filmserie führte zu heftigen Diskussionen.
10.05.2023 (Mi.), 13:30 Uhr
Institut für Germanistik / Philologisches Fakultät der Univ. Łódź
ul. Pomorska 171/173, Łódź, Raum -27
Auf Deutsch
Eintritt frei