Diskussion:
Transposition – Transgeschichte, eine nicht ganz gesammelte Erzählung
Wir laden zur Abschlussdiskussion des Projekts Transposition ein, um gemeinsam Beiträge zur Reflexion über Trans-Geschichte, ihre Sammlung, Dokumentation und Bewertung zu suchen.
Warum gibt es keine Trans-Geschichte? Und gibt es sie wirklich nicht oder wissen wir vielleicht nur nicht, wo oder wie wir danach suchen sollen? Woher kommt das Bedürfnis nach Genealogie und Repräsentation von Transgender und nicht-gender-normativen Menschen? Wie sieht ein generationenübergreifender Austausch aus und warum ist er manchmal schwierig? Warum können wir unsere eigenen Geschichten, Erinnerungen und Artefakte nicht immer wertschätzen? Ist es möglich, soziale Narrative über Transgenderismus so zu gestalten, dass sie über Stereotypen hinausgehen und die Authentizität, Vielfalt und Komplexität der individuellen Erfahrungen widerspiegeln?
Diese Fragen werden in Warschau beantwortet werden – einer großen Stadt, einem Sammelpunkt für persönliche Erfahrungen von Transmenschen, die von Geburt an mit Warschau verbunden sind oder später hierherkamen, einem Zentrum des Aktivismus. Kann man in einem urbanen Raum, in dem die Schicksale von Menschen unterschiedlicher Generationen und Herkunft ineinandergreifen, einen gemeinsamen Gesprächsboden finden? Oder wird sie von der Spannung zwischen individuellen Geschichten und kollektivem Gedächtnis verdeckt werden?
Einige dieser Fragen haben sich die Autorinnen gestellt, als sie das Projekt Transposition konzipiert haben, andere haben sich während der Umsetzung ergeben. Die Diskussion wird sich mit der Frage befassen, warum die Trans-Geschichte so schnell zur Vergangenheit wird, dass die Ereignisse von vor zehn Jahren bereits unerreichbar weit entfernt scheinen – aber auch darüber, wie man die Trans-Geschichte bewahren und vor der Fehlbarkeit der Erinnerung schützen kann.
Teilnehmende der Diskussion:
Edyta Baker (sie/ihr) – Transgender-Aktivistin seit den Anfängen der Trans-Bewegung in Polen, Journalistin von Beruf, ehemalige Vorsitzende der Stiftung Trans-Fuzja.
Simona Kasprowicz (sie/ihr) – Kuratorin, Produzentin, Künstlerin und Aktivistin in Warschau und Lublin. Sie setzt sich für Inklusivität ein, was sich in der Umsetzung von Aktivitäten an der Schnittstelle von intersektionalem Feminismus und Queer manifestiert. Mitbegründerin der Stiftung Camera Femina. Sie arbeitet bei der Stiftung Trans-Fuzja.
Elliot Ruiz Vidales (er/sein) – Psychologiestudent. Tierrechts- und LGBT+-Aktivist.
Das Treffen wird von Emilia Wisniewska (sie/ihr) geleitet – nicht-binäre Trans-Frau, Queer-Aktivistin, früher auch in der Hausbesetzung- und Anarchisten-Bewegung sowie in verschiedenen LGBT-Organisationen und informellen Queer-Gruppen aktiv, ehemalige Vorsitzende der Stiftung Trans-Fuzja. Derzeit im Team der Stiftung Camera Femina.
19.12.2024 (Do.), 18:00 Uhr
Österreichisches Kulturforum
ul. Próżna 7/9
00-107 Warschau
Auf Polnisch
Eintritt frei